Mit Mama in die Sauna – warum Babys vor und nach der Geburt vom Schwitzen profitieren
Die Schwangerschaft und das Warten auf den Familienzuwachs gehören für viele Frauen zu den glücklichsten und spannendsten Zeiten des Lebens. Den eigenen Körper dabei achtsam und liebevoll zu behandeln, ist die beste Voraussetzung für eine gute Geburt ohne Komplikationen. Viele Frauen fragen sich dann, ob schwanger saunieren eine gute Idee ist. Wie erleben Babys die Hitze im Bauch und ist es für den eigenen Körper vielleicht besser, auf das Saunieren in der Schwangerschaft ganz zu verzichten?
Schwanger saunieren – eine gute Idee?
Die Wärme beim Saunieren tut Frauen in dieser besonderen Lebensphase oft gut. Muskelverspannungen lösen sich und der Körper kann wieder neue Kraft für den anstrengenden Alltag mit Babybauch tanken. Aber gibt es vielleicht auch gute Gründe, das Saunieren in der Schwangerschaft sein zu lassen und das Schwitzen besser auf die Zeit danach zu vertagen? Wie geht es dem Baby im Bauch, wenn sich die Außentemperatur beim Saunieren plötzlich so deutlich erhöht? Wie verhält es sich mit Kreislauf und Blutdruck beim schwanger saunieren? Und wie sieht es nach der Geburt mit dem Saunieren aus? Können schon die Kleinsten mit in die Sauna? Oder sollten Babys und Kleinkinder besser auf das Schwitzen in der Sauna verzichten?
Was für schwanger saunieren spricht
Saunieren ist grundsätzlich eine gute Idee. Der starke Temperaturanstieg und das Schwitzen bringen die Abwehrkräfte in Schwung. Wer regelmäßig sauniert, wird weniger oft krank, profitiert von einem gestärkten Herz-Kreislauf-System und verringert Atemwegs- und Gelenkbeschwerden. Die Wärme führt außerdem zur Erweiterung der Blutgefäße und zu einem angenehmen Entspannungsgefühl. Für Schwangere bringt regelmäßiges Saunieren aber noch weitere Vorteile mit sich:
• Saunieren verringert Wassereinlagerungen. In der Sauna verliert der Körper viel Flüssigkeit. Dadurch können Wassereinlagerungen verhindert und verringert werden, die in der Schwangerschaft häufig zu Problemen führen können.
• Saunieren hebt die Stimmung. Das Ausschütten von Endorphinen macht glücklich. Deshalb kann ein Saunabesuch auch als Stimmungsaufheller empfohlen werden.
• Saunieren entspannt die Beckenmuskulatur. Diese Entspannung ist grundlegend für eine Geburt frei von Komplikationen. Frauen, die bereits während der Schwangerschaft regelmäßig die Sauna besuchen, profitieren unter Umständen von einem leichteren und kürzeren Geburtsverlauf.
Was beim schwanger saunieren beachtet werden muss
Saunaprofi oder Saunaeinsteiger – das ist auch bei Schwangeren die Hauptfrage. Frauen, die Erfahrung im Saunieren mitbringen, können meist schon von Schwangerschaftsbeginn an bis kurz vor der Geburt in die Sauna gehen. Ihr Herz-Kreislauf-System ist an die hohen Temperaturen gewöhnt, der Körper gut trainiert. Wer nicht so viel Saunatraining mitbringt, sollte erst im vierten Schwangerschaftsmonat mit dem Saunieren beginnen. Zu diesem Zeitpunkt konnte sich der Körper bereits gut auf die Schwangerschaft einstellen und einem gelegentlich stattfindenden Saunabesuch steht meist nichts mehr im Wege. Dennoch sollten Schwangere in jedem Fall Rücksprache mit ihrem Gynäkologen halten, um Gefahren, die vor allem bei Risikoschwangerschaften, Bluthockdruck, Krampfadern, Nierenproblemen etc. drohen, ausschließen zu können. Außerdem sollte kurz vor der Geburt auf das Saunieren verzichtet werden. Hitze und verschiedene Aromen, die bei Aufgüssen eingesetzt werden, können zu verfrühten Wehen führen. Deshalb ist es ratsam, für die letzen Wochen vor dem Geburtstermin keine Saunabesuche mehr einzuplanen.
Für Babys ist der Temperaturanstieg in der Sauna übrigens kein Problem. Bei einem 10-minütigem Saunaaufenthalt steigt die Körpertemperatur der Mutter um lediglich ein bis zwei Grad. Problematisch könnte es erst ab einer Körpertemperatur von 40 Grad Celsius für den Nachwuchs werden. Deshalb sollten Schwangere darauf achten, nicht zu lange in der Sauna zu bleiben.
Weitere Dos and Don’ts für Schwangere in der Sauna
• Nicht zu heiß! Besser auf den unteren Bänken Platz nehmen und grundsätzlich bei niedrigeren Temperaturen (ca. 70 Grad) saunieren
• Nicht mehr als zwei Mal pro Woche saunieren und jeweils nicht mehr als zwei Saunagänge unternehmen
• Höchstens fünf bis zehn Minuten saunieren
• Vorsichtig aufstehen, um den Kreislauf nicht überzustrapazieren
• Anstelle des abrupten Ganzkörperabkühlens besser langsam die Beine, Arme und dann den Rücken mit kaltem Wasser aus einem Schlauch abkühlen
• Immer ein sauberes Handtuch unterlegen, damit keine Infektion droht
• Nach dem Saunagang viel Trinken, um den Flüssigkeitshaushalt wieder aufzufüllen
Babysauna und Kindersauna – was gibt es zu beachten?
Und wenn der Nachwuchs erst einmal auf der Welt ist? In Skandinavien ist es zum Beispiel üblich, schon die Kleinsten mit in die Sauna zu nehmen. Auch hierzulande werden Babysauna und Kindersauna immer beliebter. Der Deutsche Sauna-Bund empfiehlt Saunagänge für Babys frühestens ab dem vierten Lebensmonat. Was gibt es also beim Saunieren mit Mama und Papa zu beachten? Die erste Regel lautet Maß zu halten. Damit auch kleine Körper optimal von der Wärme profitieren, sollten Saunagänge nicht zu lange ausfallen. Höchstens zwei bis drei Minuten sollte der erste Saunagang dauern. Langfristig sollten Kinder nicht länger als sechs Minuten bei maximal zwei Saunagängen in der Sauna verbringen. Der beste Platz für Kinder auf der unteren oder mittleren Saunabank, wo nicht so hohe Temperaturen herrschen. Mehr als 75 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von ca. 15 Prozent sollte die Kindersauna grundsätzlich nicht erreichen und auch Aufgüsse sind für die Kleinsten tabu. Außerdem gilt, Kinder immer genau zu beobachten, um den Saunagang sofort abbrechen zu können, sollte sich Unwohlsein einstellen. Wichtig ist hierbei auch, einen vollen Magen und ein starkes Hungergefühl auszuschließen. Die letzte Mahlzeit sollte mindestens 90 Minuten zurückliegen. Und auch beim Saunaofen ist Vorsicht geboten, da bei Berührung Verbrennungen drohen. Nach Verlassen der Sauna ist Abkühlung wichtig. Diese sollte bei Kindern aber nicht zu schnell geschehen. Anstatt ins Tauchbecken einzutauchen, ist ein Spaziergang im Kühlen viel besser geeignet. Und auch Trinken ist nach dem Saunagang angesagt. Bei Kindern ist es besonders wichtig, die verloren gegangene Flüssigkeit schnell wieder aufzufüllen. Auf diese Weise profitieren auch die Kleinsten optimal von einer Schwitzkur mit Mama oder Papa.
Tipp: Saunieren mit der ganzen Familie
Egal, ob als werdende Eltern oder gemeinsam mit dem Nachwuchs: Saunieren mit der ganzen Familie liegt derzeit voll im Trend. Das hat viele verschiedene Gründe. Vor allem in der kalten Jahreszeit ist Saunieren eine hervorragende Möglichkeit, um die Abwehrkräfte zu trainieren. Verbindet man das Saunieren beispielsweise mit dem Besuch in einer familienfreundlichen Therme, ergibt sich daraus ein Kurzurlaub mit Wellness-Wohlfühl-Faktor für die ganze Familie. Für den Saunabesuch von Schwangeren und das Saunieren mit Kindern hat der Deutsche Sauna-Bund umfangreiche Verhaltensregeln zusammengetragen, die auf Ergebnissen der aktuellen Gesundheitsforschung beruhen. Finden diese Hinweise Beachtung und wird bei Bedarf Rücksprache mit Gynäkologen oder Kinderärzten gehalten, wird der Saunaaufenthalt zu einem gesundheitsfördernden Erlebnis für Groß und Klein.
Weitere Informationen zu allen Themen rund um das Saunieren finden sich auf der Website des Deutschen Sauna-Bundes. Hier gibt es auch zahlreiche Informationen und Tipps für Schwangere und Familien.
[…] gesehen sind solche gemeinsame Erlebnisse für alle Familienmitglieder von enormem Vorteil. Mamis in der Sauna sind gar nicht so […]